Wenn Sie den Kirchraum betreten, sehen Sie vor sich den Altar an der Ostseite der Kirche.

Die Bilder auf der Altarwand stellen das Opfer im Alten Testament dar. Ganz links sehen wir Abel mit dem Tieropfer (1. Mose 4,4), ganz rechts Aaron, den Bruder des Mose in der Kleidung des Hohenpriesters mit dem Räucheropfer (2. Mose 28-30). Rechts von der Mitte steht Isaak, der selbst das Holz zum Brandopfer trägt (1. Mose 2), links von der Mitte Melchisedek, der sagenhafte König Salems (Jerusalems), der in den biblischen Geschichte der erste ist, der Brot und Wein als Gabe bringt (1. Mose 14,18).Die Anordnung dieser Bilder weist hin auf eine Steigerung: Der Priesterkönig Melchisedek ist wichtiger als Aaron - Isaaks Opferung wichtiger als das Opfer des Abel. Abraham, der seinen Sohn Isaak nicht verschonen wollte, und Brot und Wein sind deutliche Hinweise auf Christus. Darum überragt das Kreuz den Altar und die Darstellungen aus dem Alten Testament. "Christus für uns geopfert" ist das höchste Opfer, das gebracht werden konnte. Um aber zu zeigen, daß wir nicht an einen toten Christus, sondern den Auferstandenen glauben, ist hinter dem Kreuz das Glasbild des Auferstandenen mit der Inschrift "Siehe ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende" (Matthäus 28,20). So ist der Altar mit seinem sinnvollen Aufbau eine Predigt ohne Worte. Auf dem Altar stehen zwei Barockleuchter aus dem Jahr 1787, gestiftet von der Bauersfrau Engel Christina Hermanns, und zwei kleinere, die an Johann F.C.D. Garbe erinnern, der von 1821 bis 1842 lebte.

Auch unsere Taufschale und Taufkanne , sowie unsere Abendmahlsgeräte sind im Laufe von 300 Jahren ausnahmslos von Gemeindegliedern gestiftet. Der Altar selbst wurde 1898 - bei Erweiterung der Kirche um den Altarraum und die Sakristei und Errichtung des Turmes - aus den Steinen des alten Altars errichtet und mit einer marmornen Tischplatte und Sockelverkleidung versehen. In diese ist als Mosaik eingearbeitet die Einladung Jesu "Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid" (Matthäus 11,28). Eingerahmt von Alpha und Omega, den ersten und letzten Buchstaben des griechischen Alphabetes, ist das Zeichen XP für Jesus Christus, was besagen soll: Gott - und mit ihm Jesus Christus - ist der Herr über Zeit und Raum. Das gleiche Bekenntnis steht hoch über dem Altarraum geschrieben: "Jesus Christus, gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit" (Hebräer 13,8).