Alle Fragen rund um die Taufe im Detail...
Wer kann getauft werden?
Alle, die mit Jesus Christus und unter dem Segen Gottes durch ihr Leben gehen wollen, sind eingeladen, sich taufen zu lassen. Die Taufe ist ein einmaliges Geschenk - ich muss dafür nichts erbringen, muss keine besonderen Fähigkeiten haben. Gott nimmt uns Menschen so an, wie wir sind. Deshalb taufen wir Kinder, aber auch Erwachsene. Die Taufe ist das bedingungslose Ja Gottes zu uns Menschen. Sie ist die Einladung an uns, uns zu Gott zu bekennen und unseren Glauben zu entdecken und zu leben.
Bei kleinen Kindern ist die Zustimmung der Erziehungsberechtigten Voraussetzung - bei größeren Kindern auch die Zustimmung des Kindes.
Der Taufspruch - Gottes Wort für Dein Leben
Der Taufspruch ist ein Vers aus der Bibel, der einem Täufling bei der Taufe zugesprochen wird und so das Leben unter ein Segenswort oder eine Ermutigung stellt. Dieser Taufvers bleibt ein Leben lang erhalten.
In der Regel suchen Eltern oder Taufpat:innen den Vers für den Täufling aus.
Ältere Kinder oder Erwachsene, die getauft werden, suchen sich ihren Vers oft selbst aus.
Wer möchte, kann sich den Vers auch durch die Pastorin / den Pastor aussuchen lassen.
Taufpate / Taufpatin sein - gemeinsam Glauben leben
Aufgabe der Taufpat:innen ist es, dem Patenkind eine Tür zum christlichen Glauben und der Kirche zu öffnen - vom eigenen Glauben zu erzählen, gemeinsam auf die Suche nach Antworten zu gehen, Kirche und Glaube zu entdecken.
Warum allein Mitglieder der Kirche Taufpaten sein können
So vertreten Taufpaten und Taufpatinnen die Kirchengemeinde. Sie stehen stellvertretend für die christliche Gemeinde ein. Dies wird vor der Taufe durch die Taufpatenfrage bekannt.
Wer aus der Kirche ausgetreten ist, hat sich von der Gemeinde und damit von diesem Auftrag losgesagt und kann nicht mehr im Sinne der christlichen Gemeinde handeln. Deshalb ist das Patenamt an die kirchliche Mitgliedschaft gebunden.
Darum können nur Kirchenmitglieder Pat:innen werden und diese besondere Aufgabe übernehmen.
Dauer der Taufpatenschaft
Taufpat:innen begleiten den Täufling in der Regel wenigstens bis zu dem Tag, an dem dieser seine Taufe vor der Gemeinde bestätigt (Konfirmation) und eigenständig als Christ:in das eigene Leben gestaltet; im besten Falle aber hört diese Begleitung auch nach der Konfirmation nicht auf.
Taufpate / Taufpatin bleibt man ein Leben lang – die Patenschaft ruht aber, tritt der Pate / die Patin aus der Kirche aus.
Wahl der Taufpaten
Die ersten Christen haben die Taufpat:innen noch aus der Gemeinde ausgewählt. Heute sind es oft Menschen aus dem Familien- und Freundeskreis.
Eltern statt Pate / Patin
In begründeten Ausnahmefällen kann auf Taufpat:innen verzichtet werden. Diese Entscheidung bedarf aber der ausführlichen Beratung und setzt voraus, dass die Eltern der ev.-luth. Kirche angehören, damit der Täufling mit ihnen zusammen den christlichen Glauben entdecken kann.
Für die Taufe eines Erwachsenen ist keine Taufpatin nötig.
Taufzeugen
Die Beauftragung eines eigenen Taufzeugen gibt es in der evangelisch-lutherischen Kirche Hannovers nicht.
Vielmehr bezeugen alle Besucher:innen des Taufgottesdienstes in gleichem Maße die Taufe. Sie können dem Täufling oder anderen Nichtanwesenden später das Taufgeschehen "bezeugen".
Es ergibt Sinn, dass Taufen im Gottesdienst der Gemeinde stattfinden und sich nicht auf einen kleinen Personenkreis beschränken. Der Täufling wird in die weltweite Gemeinde der Christen aufgenommen, was sich in der Anwesenheit der Gemeinde vor Ort spiegelt.
Die "aktive" Teilnahme und Übernahme von besonderen Rollen bei der Taufe ist dabei Kirchenmitgliedern vorbehalten.
Es ist wunderbar, dass Sie als Eltern ganz unterschiedliche Menschen in das Aufwachsen Ihres Kindes einbeziehen und Ihrem Kind viele verschiedene Menschen zur Seite stellen wollen, die es durch sein Leben begleiten und bei all den großen und kleinen Herausforderungen unterstützen. Ihr Kind wird so auf vielen verschiedenen Ebenen Unterstützung und Zuwendung bekommen und sich über Begleiter auf seinem Weg freuen. Den Weg durch den Glauben, in die christliche Gemeinschaft gehen Eltern und Patinnen und Paten mit ihm. Aber es gibt ja noch viele weitere Wegstrecken, bei denen auch die, die Ihnen lieb sind und die nicht in der Kirche sind, Ihr Kind unterstützen können.
Konfirmationsunterricht: mein eigenes JA zur Taufe
Am Ende der Kindheit soll der Konfirmationsunterricht getaufte Kinder darauf vorbereiten, den christlichen Glauben zu verstehen und als junge Erwachsene selbst ein eigenes Ja zu einem Leben in Beziehung mit Gott zu wagen. Für die Kinder, die bisher noch nicht getauft sind, findet die Taufe in der Konfirmandenzeit statt. Ihr Konfirmandenunterricht ist zugleich ihr Taufunterricht.
Erwachsenentaufe
Wer als Kind oder im Zusammenhang der Konfirmation nicht getauft wurde, aber dies für sich möchte, kann als Erwachsene/r getauft werden. Dies geschieht nach einer individuellen Vorbereitung durch die Pastorin in einem Taufgottesdienst in unserer Kirche. Die Taufvorbereitung und Taufe für Erwachsene kann auch in einem von der "Wiedereintrittsstelle" angebotenen Kurs angenommen werden.